Erst Starkwind beim Training und dann Flaute zur Regatta
Die „YES“ (Young Europeans Sailing) in Kiel-Schilksee findet immer zu Pfingsten statt ist für die Jugendboot-Klassen so etwas wie die „kleine Schwester“ der Kieler Woche. Über 600 Segler aus Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern (wie z.B. Dänemark, Schweden, Finnland, Türkei, Schweiz, Israel, Ukraine, …) haben sich auf den teils sehr weiten Weg gemacht – und auch wir sind mit „The Journey“ in den hohen Norden gefahren.
Neben den 420ern (91 Boote) starteten auch die 29er, Europes und die ILCA-Klassen 4,6 und 7 auf den Bahnen der Kieler Förde.
Wir sind schon am Donnerstagabend mit VW-Bus und Boot in Richtung Kiel losgefahren, um am Freitag gemeinsam mit unserer Trainingsgruppe aus dem Saarland noch ein Vorbereitungstraining zu machen. Die Nacht war kurz, nachdem wir erst nach Mitternacht angekommen sind und morgens noch das Boot aufbauen mussten.
Bei sonnigem Wetter und kräftigem Ostwind mit 6-7 Bft. ging es am Vormittag aufs Wasser. Damit wir noch genügend Kräfte für die Regatta behalten, sollte das Training nicht zu lang werden. Wir sind bei heftiger Welle in Richtung Kiel Leuchtturm gekreuzt und dann unter Spi zurückgeflogen. Leider hat uns kurz vor dem Leuchtturm eine Welle so blöd erwischt, dass wir uns ins Wasser gelegt haben. Das Boot war schnell wieder aufgestellt, aber so langsam wurden die Arme lang.
Für die Regatta wäre mir das etwas zu viel Wind gewesen, … ich hab mir für den nächsten Tag etwas weniger gewünscht. Leider flaute es über Nacht dann aber so stark ab, dass wir am Samstag nur noch gute 2 Bft. mit alter Welle hatten. Es konnte nur eine Wettfahrt gesegelt werden, bei der wir den 28. Platz von 46 Booten in der Blue Fleet erzielten (die 91 Starter waren in zwei Gruppen geteilt).
Am Sonntag war so wenig Wind, dass wir erst Startverschiebung an Land hatten, dann verschiedene Startversuche auf dem Wasser … am Ende aber überhaupt keine Wettfahrt segeln konnten und ohne Ergebnisse zurück in den Hafen kamen. Die Stimmung war trotzdem gut. Und ein bisschen sportlich wurde es dann später zumindest noch auf der Skimboard-Fläche der Seglerjugend und abends beim Tischkicker-Turnier in der Vaasa-Halle.
Am Pfingstmontag meinte es der Wind dann wenigstens etwas besser mit uns Seglern und wir konnten bei leichtem Wind ohne Welle wenigstens noch zwei Wettfahrten segeln. Insgesamt belegten wir zum Schluss den 52. Platz von 91 Mannschaften.
Auch wenn die Fahrt nach Kiel sehr lang ist und dort das Feld wirklich stark, lohnt sich der Weg absolut. Auf der Ostsee zu segeln, ist einfach etwas ganz Besonderes und die Stimmung an Land im Rahmen der YES war auch richtig schön.
Marie Conrad / GER 57282 „The Journey“