IDM 420er am Steinhuder Meer (01.–05. 10. 2025)

von Elisa & Diego, Boot „Feuerblume“ (GER 56105)

Die Internationale Deutsche Meisterschaft der 420er fand Anfang Oktober am Steinhuder Meer statt. Insgesamt waren rund 80 Teams am Start, die in zwei Gruppen segelten. Vor der ersten Wettfahrt mussten wir alle offiziellen Dokumente vorlegen und unser Boot sowie die Segel vermessen lassen. Zum Glück hatten wir rechtzeitig unseren Internationalen Bootsschein (IBS) vom DSV organisiert – das war ganz schön aufregend!

Schon im Sommer hatten wir uns gefragt, ob wir ein Begleitboot brauchen würden. Der See ist nicht so groß wie Kiel, Warnemünde oder der Gardasee, aber wir kannten ihn nicht. Deshalb sind wir Ende August zu einer Regatta am Steinhuder Meer ohne Begleitboot gefahren, um das Revier kennenzulernen. Dort haben wir Platz 8 von 23 erreicht, was uns sehr gefreut hat! Durch diese Erfahrung haben wir uns für die IDM schließlich entschieden, ohne eigenes Begleitboot zu starten. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir durch die Kooperation zwischen dem Hessischen Seglerverband (HSeV), bei dem wir Teil der Fördergruppe 420er sind, und dem Saarländischen Seglerverband Unterstützung bekommen haben. Trainer Dirk Frank hat uns am Tag vor der IDM ein Training gegeben und während der Regatta technisch und logistisch unterstützt – besonders an dem langen zweiten Tag, als wir von 9 bis 19 Uhr auf dem Wasser waren.

Am ersten Tag konnten wir zwei Wettfahrten segeln. Wir waren super zufrieden: Im ersten Lauf Platz 19 in unserer Gruppe! Leider wurde die zweite Wettfahrt für uns als UFD (Uniform Flag Disqualifikation) gewertet, weil wir einen Frühstart hatten. Das war echt ärgerlich, denn eigentlich wären wir auf Platz 18 gewesen.

Am zweiten Tag war fast kein Wind, aber die Wettfahrtleitung wollte unbedingt sechs Rennen schaffen, damit die Flotten in Gold und Silber geteilt werden konnten. Deshalb waren wir den ganzen Tag auf dem Wasser und haben gewartet. Am Ende haben wir tatsächlich vier Wettfahrten geschafft. Dadurch waren wir im Silberfleet.

Am Samstag kam viel Wind und Regen, und wir haben keine Wettfahrten mehr gemacht. Stattdessen gab es die Siegerehrung und die Seglerparty. Insgesamt wurden zehn Wettfahrten gesegelt, wir haben am Ende Platz 62 erreicht. Unser Club war mit zwei Booten dabei: wir mit „Feuerblume“ und Nicolo & Marcello im zweiten Boot.

Die IDM ist sicher die wichtigste und anspruchsvollste Regatta der Saison, mit den besten 80 Booten aus ganz Deutschland. Trotzdem haben wir auch in anderen Regatten tolle persönliche Erlebnisse gehabt – zum Beispiel bei der Nikolaus-Regatta am Lohheider See, wo wir trotz Temperaturen um 0 Grad Platz 4 von 18 erreicht haben.

Außerdem freuen wir uns über unseren dritten Platz in der Hessenmeisterschaft (Kombination der Punkte aus Biblis und Krombachtalsperre). Zusammen mit der Nikolaus-Regatta war das ein schöner Abschluss der Saison und gibt uns viel Motivation und Vorfreude für das kommende Jahr.

Schon wieder Sardinien…

…oder wieder ein tolles Revier erkunden.

Ein Beitrag von Wolli Z.

Im Oktober waren wir, Ralf Lein und ich, wieder mit zwei Crews (7 und 5) je eine Woche im Norden Sardinien segeln. Unser Boot, eine Dufour 520 GL, war leider das Gegenteil des Reviers. Schlecht gewartet, viele Defekte und ein falsches, zu kleines Großsegel.

Aber egal, Hauptsache Wind und türkise Buchten zum Ankern. Am Nachmittag des Reisetages war die Übernahme in gewohnt nachlässiger Art und wir konnten um 15:30 Uhr ablegen. Es war nur ein kurzer Schlag zum Segeltesten und eine schöne Bucht zum Übernachten sein. Der nächste Tag brachte dann den vorhergesagten Sturm und eine Motorfahrt ins benachbarte Olbia in den Stadthafen.

Danach waren 5 sehr schöne Tage mit wenig Wind angesagt. Jeden Morgen und Abend baden in der Bucht und Leichtwindsegeln in der Sonne. Nach dem Zwischenstopp in Olbia (fehlender Koffer bei Condor holen) ging es ins Maddalena Archipel auf die Rückseite der Isola Caprera. Man kann mit dem Insel-Pass seit August 2025 wieder im Archipel stoppen und auch Übernachten. Wir finden die 100 Euro lohnen sich für traumhafte Buchten. Die vermeintlichen Hotspots wir Spiaggia Rosa und andere muss man eigentlich nicht gesehen haben.

Natürlich darf ein Stop in Bonifacio (Korsica) nicht fehlen. Die Anfahrt und die kleine Stadt oben auf dem Felsen sind immer wieder schön.

Zu unserer Zeit, im Oktober, waren sogar noch die Ankerbojen aufgelegt. Ein Traumhafter Blutmond und der nächste Sonnenaufgang waren spektakulär. In einigen Buchten trübten nur ein paar Quallen den tollen Eindruck. Nach drei Tagen verließ uns der Tiefenmesser und wir fuhren die Buchten nur noch auf Sicht und mit 2 getrennten Plottern an (blöd). Apropo Plotter: die Backbord Steuersäule war leider ohne Funktion, was den Plotter inkludiert. Sehr ärgerlich! Am Freitag war dann wieder Olbia angesagt und Samstag früh die neue Crew, unsere Jungs aus alten Schultagen, übernehmen. Alles außer der Vorspring los, eindampfen in die Spring bis das Heck rumkommt und viel Fender! Die Kaimauer ist außergewöhnlich, denn genau auf Höhe der Bordwand ragen 6-8 ca. 5cm lange Bolzen aus der Wand. Besser man nimmt noch einen Fender mehr.

Die zweite Woche brachte dann Wind von 2-5Bft und war perfekt zum Segeln. Viel Diskussion gab es um pro und kontra des Rollgroß. Bei Starkwind hinter der Insel ausreffen und im Kanal zwischen den Inseln wieder rein, das Reff geht halt mit dem Rollgroß superschnell und ohne Probleme. Allein das sch… Profil des Rollsegels macht keinen guten Eindruck. Vielleicht doch lieber Lattengroß?

Der schönste Segeltag war dann mit 4-5Bft von Porto Palma um den ganzen Archipel. Die Durchfahrt Passo di Barrettinelli war mit guten 3m Welle schon imposant. Die Belohnung danach waren lange Wellen zum Hochschneiden und Runtersurfen (mit 16t Boot). Traumhaft. Die Einfahrt zum Hotspot „Cala Corticio auf der Isola Caprera“ war dann leider mit Welle und Wind querab nicht ratsam, sodass wir wieder in die letzte Bucht zurückfuhren

Alles in allem ist das Revier schon beeindruckend und hat uns in allen Belangen wieder sehr viel Spaß bereitet.

Ich hoffe es geht auch für euch mal nach Sardinien.

Großes Finale am Wannsee!

Ein Beitrag von Florentin Muchenberger und Wolli Zientek

Am Ufer: okay, jetzt sind sie raus. Das wird schon…

Im Boot: Da oben kommt frischer Wind, tendenziell über rechts, schau dass wir frei starten und nach dem Start die Option haben eine frühe Wende rechts raus zu setzen.

Ufer: oh man, noch drei Minuten. Haben die überhaupt den Gennaker getestet?

Boot: Max, haben die vor uns den Gennaker sauber eingepackt?

Ufer: jetzt noch eine Minute, warum ist die Fock nicht raus?

Boot: Vorsicht die Entdecker kommen da in Lee, die versuchen uns über die Linie zu drücken

Ufer: …die sind viel zu weit hinten, jetzt beschleunigen, oh man das wird eng. Ja, das war gut, Platz drei.

Boot: Kein schlechter Start aber wir hängen trotzdem etwas in den Abwinden, lass uns gleich Wenden

Ufer: sie wenden, oh nein die fallen zurück. Der Dreher ist gut, jetzt sind sie auf 2.

…die fahren viel zu weit raus, okay das passt, immer noch 2!

Boot: Guter Druck hier, wir dürfen aber nicht zu weit fahren, lass uns versuchen die Tonne anzulegen

Ufer: shit, zu tief für die Layline, die anderen wenden jetzt auch, auf drei, Wende, sie haben Wegerecht

Boot: Achtung Rechtsdreher an der Luvtonne lass uns die 1 angreifen!!! Macht euch bereit für den Gybe-Set

Ufer: super zweiter an der Luvtonne, jetzt hoch den Lappen, sie fahren ein Gybe-Set – 1A , der Tracker steht auf Platz 1

Boot: Perfekter Gybe-Set leute, lasst uns nicht zu weit fahren und immer schön zwischen Gegner und Tonne bleiben dann kann uns nicht mehr viel passieren.

Ufer: …jetzt läuft’s!

So, oder ähnlich war es die letzten Tage beim Finale am Ufer und auf dem Boot unseres Teams in Berlin. Spannung pur und Blutdruck bis zum Schluss. Bei extremem Wind am ersten Tag mit teils über 40 Knoten konnten wir zeigen, dass wir auch Starkwind können und belegten einen 1. und 2. Platz.

Die nächsten beiden Tage war es mit 6- 12 Knoten eher schachwindig. Allein ein paar Böen konnten Unruhe bringen. Der Freitag lief noch gut, aber Samstag konnten wir an unsere super Leistungen nicht ganz anknüpfen. Mariusz, seine Frau, Axel und Josef haben uns alle drei Tage am Ufer kräftig unterstützt.

Am Ende lagen wir für den Spieltag auf Platz 9 und in der finalen Tabelle der Saison auf Platz 12, punktgleich vor dem SCR. Die Stimmung war sehr gut und wir haben unseren Erfolg als Aufsteiger sehr genossen.

Nach der Saison ist vor der Saison und so planen wir schon wieder Kader, Training, Bootsreparaturen und gemeinsame Freizeit für die nächsten Monate.

Ein großes Dankeschön geht an alle Mitglieder des Frankfurter Yachtclubs, die uns mit ihrer Unterstützung diese tollen Erfahrungen und Erfolge ermöglichen. Wir hoffen alle, dass wir euch und dem Verein mit diesem Ergebnis etwas zurückgeben können!

Danke.

4. Spieltag der 2. Segel-Bundesliga in Berlin – starke Leistungen trotz Strafpunkten

Ein Bericht von Florentin Muchenberger

Am Donnerstagmorgen um 06:00 Uhr sind wir mit unserem Motorboot auf dem Hänger von Oberursel nach Berlin aufgebrochen. Der frühe Start hatte sich gelohnt: Schon am Nachmittag waren wir im Potsdamer Yachtclub und konnten unseren Trainingsslot vorziehen. Die ersten 1,5 Stunden nutzten wir alleine auf dem Wasser, um unsere Abläufe zu verfeinern. Danach folgten einige Trainingsrennen mit acht weiteren Teams – und wir merkten schnell: Wir sind konkurrenzfähig und vorne mit dabei. Mit diesem guten Gefühl und nach einem gemeinsamen Abendessen blickten wir gespannt auf die kommenden Wettfahrten. Allerdings mussten wir aufgrund eines Meldefehlers mit drei Strafpunkten in den Spieltag starten.

Freitag – solide Auftaktleistungen, schwieriges drittes Rennen

Der erste Renntag begann für uns mit einem 3. und einem 2. Platz – ein starker Start! Im dritten Rennen allerdings machte uns eine Winddrehung und ein komplett neu ausgelegter Kurs zu schaffen. Ohne optimalen Start war es kaum möglich, sich nach vorne zu segeln. Dazu kam ein Kursschiff, das mitten durchs Regattafeld fuhr – am Ende blieb nur Rang 6. Weitere Rennen konnten wir am Freitag nicht mehr segeln.

Samstag – Konstanz bringt uns nach vorne

Der Samstag wurde unser stärkster Tag. Gleich im ersten Rennen des Tages segelten wir vorne mit und konnten diese Konstanz über sieben Rennen halten: drei dritte Plätze und vier zweite Plätze bedeuteten eine beeindruckende Serie ohne Ausreißer nach unten. Damit schoben wir uns in der Tabelle weit nach vorne und schnupperten trotz der Strafpunkte am Podium.

Sonntag – Glück und Pech dicht beieinander

Auch der Sonntag begann vielversprechend. Im ersten Rennen führten wir lange das Feld an, mussten jedoch kurz vor dem Ziel einen Strafkringel drehen – eine Entscheidung, die laut der Seglerbesprechung am Morgen eigentlich gar nicht regelwidrig war. Bitter, aber nicht mehr änderbar. Mit einem zweiten Platz im Folgerennen hielten wir den Schwung, bevor eine Regenfront mit heftigen Böen für schwierige Bedingungen sorgte und uns einen erneuten 6. Platz bescherte. Ein vierter und ein dritter Platz rundeten den Spieltag am Ende dennoch ab.

Fazit

Am Ende landeten wir auf Rang 9. Ohne die drei Strafpunkte wäre sogar ein Platz in den Top 6 möglich gewesen – so teuer sind kleine Formalfehler auf diesem Niveau. Dennoch nehmen wir viel Positives mit: konstante Leistungen, Teamstärke und die Gewissheit, dass wir uns in der Liga etabliert haben.

In der Gesamttabelle liegen wir nun stabil im Mittelfeld. Mit viel Zuversicht blicken wir auf das Saisonfinale Ende Oktober im Berliner Yachtclub – dort wollen wir befreit segeln und einen Haken hinter unsere erfolgreiche erste Saison setzen.

Herbstregatta um das Blaue Band vom Main 

Ein Bericht von Christian Rudolph

Gemäß der alten Regel ‚der zweite schreibt‘ hier noch ein kurzer Bericht zu unserer clubeigenen Regatta am vergangenen Wochenende. Eingefunden haben sich insgesamt sieben ILCA Dinghies (ehem. Laser), die als Klasse gestartet sind, sieben gemischte Jollen, die im Yardstick System gegeneinander angetreten sind, sowie vier Kielboote. Fünf der Teilnehmer kamen aus den beiden benachbarten und befreundeten Segelclubs.

Der Wind war über das ganze Wochenende leider recht mäßig – an sich keine ausreichenden Bedingungen, wir haben aber trotzdem Samstag Nachmittag und Sonntag Vormittag jeweils zwei Läufe absolviert. Leider immer mal wieder mit etlichen Windlöchern, aber der erste Lauf am Sonntag hatte auch mal richtig schön durchstehenden Wind und hat somit den meisten Spaß gemacht.

Die prima Wettfahrtleitung hat (z.B. mit Bahnverkürzungen und Pausen) ihr Möglichstes getan, um möglichst viel zu segeln und trotzdem noch halbwegs faire Bedingungen zu haben. Danke!

Es gewinnen Udo und Wolli die Kielboote auf der bildschönen 4mR, Daniel vom SCN die Jollen – und, da ich ihm nur eine Wettfahrt abnehmen konnte ;), gewinnt Chris sehr verdient die Laser. Und auch das blaue Band für die zeitschnellste Jolle insgesamt! Herzlichen Glückwunsch!

Gemeinsames Grillen samstags abends und sonntags mittags mit den Teilnehmern, Familien und Besuchern hat das Wochenende bei super Wetter komplett gemacht. Danke auch an alle Helfer!