Ein Bericht von Florentin Muchenberger
Am Donnerstagmorgen um 06:00 Uhr sind wir mit unserem Motorboot auf dem Hänger von Oberursel nach Berlin aufgebrochen. Der frühe Start hatte sich gelohnt: Schon am Nachmittag waren wir im Potsdamer Yachtclub und konnten unseren Trainingsslot vorziehen. Die ersten 1,5 Stunden nutzten wir alleine auf dem Wasser, um unsere Abläufe zu verfeinern. Danach folgten einige Trainingsrennen mit acht weiteren Teams – und wir merkten schnell: Wir sind konkurrenzfähig und vorne mit dabei. Mit diesem guten Gefühl und nach einem gemeinsamen Abendessen blickten wir gespannt auf die kommenden Wettfahrten. Allerdings mussten wir aufgrund eines Meldefehlers mit drei Strafpunkten in den Spieltag starten.

Freitag – solide Auftaktleistungen, schwieriges drittes Rennen
Der erste Renntag begann für uns mit einem 3. und einem 2. Platz – ein starker Start! Im dritten Rennen allerdings machte uns eine Winddrehung und ein komplett neu ausgelegter Kurs zu schaffen. Ohne optimalen Start war es kaum möglich, sich nach vorne zu segeln. Dazu kam ein Kursschiff, das mitten durchs Regattafeld fuhr – am Ende blieb nur Rang 6. Weitere Rennen konnten wir am Freitag nicht mehr segeln.

Samstag – Konstanz bringt uns nach vorne
Der Samstag wurde unser stärkster Tag. Gleich im ersten Rennen des Tages segelten wir vorne mit und konnten diese Konstanz über sieben Rennen halten: drei dritte Plätze und vier zweite Plätze bedeuteten eine beeindruckende Serie ohne Ausreißer nach unten. Damit schoben wir uns in der Tabelle weit nach vorne und schnupperten trotz der Strafpunkte am Podium.
Sonntag – Glück und Pech dicht beieinander
Auch der Sonntag begann vielversprechend. Im ersten Rennen führten wir lange das Feld an, mussten jedoch kurz vor dem Ziel einen Strafkringel drehen – eine Entscheidung, die laut der Seglerbesprechung am Morgen eigentlich gar nicht regelwidrig war. Bitter, aber nicht mehr änderbar. Mit einem zweiten Platz im Folgerennen hielten wir den Schwung, bevor eine Regenfront mit heftigen Böen für schwierige Bedingungen sorgte und uns einen erneuten 6. Platz bescherte. Ein vierter und ein dritter Platz rundeten den Spieltag am Ende dennoch ab.

Fazit
Am Ende landeten wir auf Rang 9. Ohne die drei Strafpunkte wäre sogar ein Platz in den Top 6 möglich gewesen – so teuer sind kleine Formalfehler auf diesem Niveau. Dennoch nehmen wir viel Positives mit: konstante Leistungen, Teamstärke und die Gewissheit, dass wir uns in der Liga etabliert haben.
In der Gesamttabelle liegen wir nun stabil im Mittelfeld. Mit viel Zuversicht blicken wir auf das Saisonfinale Ende Oktober im Berliner Yachtclub – dort wollen wir befreit segeln und einen Haken hinter unsere erfolgreiche erste Saison setzen.