…oder wieder ein tolles Revier erkunden.
Ein Beitrag von Wolli Z.

Im Oktober waren wir, Ralf Lein und ich, wieder mit zwei Crews (7 und 5) je eine Woche im Norden Sardinien segeln. Unser Boot, eine Dufour 520 GL, war leider das Gegenteil des Reviers. Schlecht gewartet, viele Defekte und ein falsches, zu kleines Großsegel.
Aber egal, Hauptsache Wind und türkise Buchten zum Ankern. Am Nachmittag des Reisetages war die Übernahme in gewohnt nachlässiger Art und wir konnten um 15:30 Uhr ablegen. Es war nur ein kurzer Schlag zum Segeltesten und eine schöne Bucht zum Übernachten sein. Der nächste Tag brachte dann den vorhergesagten Sturm und eine Motorfahrt ins benachbarte Olbia in den Stadthafen.

Danach waren 5 sehr schöne Tage mit wenig Wind angesagt. Jeden Morgen und Abend baden in der Bucht und Leichtwindsegeln in der Sonne. Nach dem Zwischenstopp in Olbia (fehlender Koffer bei Condor holen) ging es ins Maddalena Archipel auf die Rückseite der Isola Caprera. Man kann mit dem Insel-Pass seit August 2025 wieder im Archipel stoppen und auch Übernachten. Wir finden die 100 Euro lohnen sich für traumhafte Buchten. Die vermeintlichen Hotspots wir Spiaggia Rosa und andere muss man eigentlich nicht gesehen haben.
Natürlich darf ein Stop in Bonifacio (Korsica) nicht fehlen. Die Anfahrt und die kleine Stadt oben auf dem Felsen sind immer wieder schön.
Zu unserer Zeit, im Oktober, waren sogar noch die Ankerbojen aufgelegt. Ein Traumhafter Blutmond und der nächste Sonnenaufgang waren spektakulär. In einigen Buchten trübten nur ein paar Quallen den tollen Eindruck. Nach drei Tagen verließ uns der Tiefenmesser und wir fuhren die Buchten nur noch auf Sicht und mit 2 getrennten Plottern an (blöd). Apropo Plotter: die Backbord Steuersäule war leider ohne Funktion, was den Plotter inkludiert. Sehr ärgerlich! Am Freitag war dann wieder Olbia angesagt und Samstag früh die neue Crew, unsere Jungs aus alten Schultagen, übernehmen. Alles außer der Vorspring los, eindampfen in die Spring bis das Heck rumkommt und viel Fender! Die Kaimauer ist außergewöhnlich, denn genau auf Höhe der Bordwand ragen 6-8 ca. 5cm lange Bolzen aus der Wand. Besser man nimmt noch einen Fender mehr.
Die zweite Woche brachte dann Wind von 2-5Bft und war perfekt zum Segeln. Viel Diskussion gab es um pro und kontra des Rollgroß. Bei Starkwind hinter der Insel ausreffen und im Kanal zwischen den Inseln wieder rein, das Reff geht halt mit dem Rollgroß superschnell und ohne Probleme. Allein das sch… Profil des Rollsegels macht keinen guten Eindruck. Vielleicht doch lieber Lattengroß?
Der schönste Segeltag war dann mit 4-5Bft von Porto Palma um den ganzen Archipel. Die Durchfahrt Passo di Barrettinelli war mit guten 3m Welle schon imposant. Die Belohnung danach waren lange Wellen zum Hochschneiden und Runtersurfen (mit 16t Boot). Traumhaft. Die Einfahrt zum Hotspot „Cala Corticio auf der Isola Caprera“ war dann leider mit Welle und Wind querab nicht ratsam, sodass wir wieder in die letzte Bucht zurückfuhren

Alles in allem ist das Revier schon beeindruckend und hat uns in allen Belangen wieder sehr viel Spaß bereitet.
Ich hoffe es geht auch für euch mal nach Sardinien.