Ein Bericht von Florentin Muchenberger (Taktiker)
Je näher der erste Spieltag rückte, desto größer wurde unsere Vorfreude. Schon am Mittwoch stand ein spannender Filmdreh für die Sportschau bei uns im Verein an. Am Donnerstag ging es dann für das gesamte Team nach Kiel. Am Abend wurde der Beitrag bereits im Fernsehen ausgestrahlt – natürlich saßen wir alle gespannt vor dem Bildschirm.
Nach einem gemeinsamen Abendessen am Hafen ging es früh ins Bett, damit wir ausgeruht in den ersten Regattatag starten konnten. Nach dem Frühstück stand zunächst noch ein Radio-Interview auf dem Programm, bevor es zur Anmeldung und zum Skippersmeeting ging.
Anschließend wurden die Boote aufgebaut – und schon segelten wir unser erstes Rennen. Der Start in die Regatta war etwas ernüchternd: Im ersten Lauf belegten wir den letzten Platz – zum Glück blieb es der einzige an diesem Wochenende. Trotz des enttäuschenden Ergebnisses blieb die Stimmung im Team gut. Wir hatten uns im Vorfeld auch auf solche Situationen mental vorbereitet – das gehört zur Liga einfach dazu. Mit zunehmender Regattadauer wurden wir – trotz einiger Rückschläge wie strenger Schiedsrichterentscheidungen und stark drehender Winde, die besonders die 2. Liga forderten – immer besser und vor allem konstanter. Am Ende des ersten Tages standen ein 6. Platz, ein 3. Platz und vier 4. Plätze auf unserem Konto – die Moral war spürbar gestiegen.

Der Samstagmorgen startete deutlich entspannter. Zwar begannen die Rennen erneut um 11 Uhr, aber es gab vorher keine Termine mehr. Der gleichmäßige Wind aus Nordost spielte uns zusätzlich in die Karten. Mit den Platzierungen 4, 3, 2, 4, 3 und einem souveränen 1. Platz im letzten Rennen waren wir sehr zufrieden. Besonders im letzten Lauf konnten wir zeigen, dass sich unser Training auszahlt.
Am letzten Regattatag nahm der Nordostwind bis auf 5-6 Beaufort weiter zu und baute eine ordentliche Welle in der Kieler Bucht auf. Unsere geringe Erfahrung bei solchen

Bedingungen sowie das fehlende Gewicht auf der Kante – die schnellen Teams an diesem Tag waren fast ausnahmslos groß und schwer – machten sich bemerkbar und wir fuhren zu Beginn des Tages gleich drei 5. Plätze in Folge. In einem Rennen konnten wir in letzter Sekunde einen Crash mit einem gegnerischen Team verhindern, der kurioserweise für diese Mannschaft folgenlos blieb. Ein späterer, tatsächlicher Zusammenstoß verursachte große Schäden an unserem gestellten Boot – hatte aber zum Glück keine Auswirkungen auf das laufende Rennen, das wir mit einem starken 3. Platz abschließen konnten. Das verursachende Team wurde für den Vorfall entsprechend bestraft.
Etwas erschöpft, aber insgesamt zufrieden, machten wir uns nach dem letzten Rennen direkt auf den Weg zurück nach Frankfurt.

Auch wenn das Event nicht in jeder Hinsicht wie erhofft verlief, sind wir mit dem 11. Gesamtrang zufrieden. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Wochenende motivieren uns, mit Vollgas ins Training zu starten, um beim nächsten Event – an Pfingsten erneut in Kiel – die Plätze weiter oben anzugreifen!