IDJM der 420er in Warnemünde

Ein Beitrag von Marie Conrad

In unserem ersten gemeinsamen Jahr im 420er haben Patrick und ich bei Ranglistenregatten zwischen Gardasee und Kiel ausreichend Punkte gesammelt, um uns für die IDJM 2024 zu qualifizieren, die vom 3. bis 6. Oktober vor Warnemünde auf der Ostsee stattfand. Es war meine erste Teilnahme an einer Meisterschaft und ich habe mich schon lange vorher darauf gefreut. Ausrichter war der DSV, und der Rostocker Segelverein Citybootshafen e.V. kümmerte sich in Warnemünde um die Durchführung.

Wir sind schon zwei Tage vorher angereist, um Boote und Ausrüstung vermessen zu lassen und noch ein Training mit unserer LVSS-Trainingsgruppe und Coach Dirk Frank zu machen. Bei kaltem, regnerischem Wetter und eisigem Wind lockte es die Mannschaften nicht aufs Wasser. Darum wollten gleichzeitig alle lieber erst die organisatorischen Sachen erledigen. In einer langen Vermessungsschlange ging es mit einem Laufzettel von Station zu Station: Fock, Spinnaker und Großsegel wurden nachgemessen und gestempelt. Und auch Mast, Baum, Spibaum, Ruder und Schwert wurden geprüft. Sogar Patricks Trapezhose kam auf die Waage – die darf nicht schwerer als 3 kg sein. Mit einem Haken an allen Checkpunkten waren wir dann startklar.

Am Mittwoch ging es bei ordentlichem Wind und hoher Welle für drei Stunden aufs Wasser. Die Wetter-App sagte „5 Grad Celsius, gefühlt -1 Grad“. Gegen Mittag zog plötzlich eine Front mit Böen von 6-7 Bft. durch und machte das Training zu einem echten Kraftakt. Eine Kenterung haben wir beim Training zwar hingelegt, aber damit waren wir in bester Gesellschaft. Den anderen blieb das Eisbad auch nicht erspart. Ich fand den Trainingstag anstrengend, aber gut.

Am Donnerstag und Freitag standen die Qualifikationswettfahrten an. Wir waren mit 81 Booten auf dem Wasser, die in zwei Startgruppen „gelb“ und “rot“ (41 und 40 Boote) an die Linie gingen. An Tag 2 wurde neu durchmischt. Unsere Platzierungen in den sechs Wettfahrten: 10, DNF (nach einer Kenterung hatten wir Probleme mit dem Spi), 14, 29, 27, 14.
Dass wir im 10er Bereich unterwegs sein können, hat uns total gefreut. Das hätte ich uns in diesem Feld gar nicht zugetraut. Genau deshalb haben wir uns nach unserem Kenter-Streicher ein bisschen über den 29. und 27. Platz geärgert. Aber: Wir haben es für die Final Races in die Gold Fleet geschafft, und das war unser (vorsichtiges) Ziel!

Am Samstag war dann leider wenig Wind – also nicht gerade unsere Lieblingsbedingungen (wir mögen lieber etwas mehr davon). Mit einem 39. und einem 34. Platz machte das am Abend vor dem letzten Regattatag den 41. Platz gesamt. Wir wollten uns am Sonntag nochmal richtig ins Zeug legen, um vielleicht noch den einen oder anderen Platz zu holen. Blöderweise war dann überhaupt kein Wind mehr, so dass keine Wettfahrten mehr zustande kamen. Das Ergebnis vom Samstag blieb also das Endergebnis.

Unser Fazit: Wir haben uns im Gesamtfeld und auch innerhalb unserer Trainingsgruppe gut in der Mitte platziert. Damit sind wir wirklich zufrieden. Toll war vor allem zu sehen, dass wir auch in einem so anspruchsvollen Feld gut über die Startlinie kommen, auf der Kreuz in Höhe und Speed mit den Vorderen mithalten können und auf den Spi-Kursen keine Plätze verlieren. Die Grundlagen stimmen also und mit ein bisschen mehr Erfahrung können wir im nächsten Jahr bestimmt auch taktisch und platzierungstechnisch noch mehr rausholen.

Besonders gefallen hat mir, dass es im Vergleich zu einer kurzen Wochenendregatta mehr Gelegenheit gab, um nach dem Segeln Zeit miteinander zu verbringen. Wir waren gemeinsam mit unserer Trainingsgruppe beim Grillabend der Klassenvereinigung, haben einen Filmabend gemacht und waren zusammen Pizza-Essen. Die IDJM war also auch außerhalb der Regattabahn ein tolles Erlebnis.

Sardinientörn

Ein Beitrag von Simone Küchle

Anfang Oktober wagte sich eine kleine Gruppe des FYC in die Gewässer rund um Sardinien. Nach abenteuerlicher Bootsübernahme und Proviantkäufen in Cannigione begann das eigentliche Segelabenteuer. Nach einem Abstecher rüber nach Korsika zwang uns die knackige Windvorhersage rund um die Straße von Bonifazio in südlichere und damit sardische Gefilde um Olbia herum. Während Böen bis zu 38 Knoten tagsüber für unsere erfahrene Crew noch Segelspaß pur bedeuteten, zerrten Böenspitzen bis 42 Knoten nachts beim Ankern doch an den Nerven und sorgten für kurze Schlafphasen. 

Fazit der Woche: Der Ankergrund vor Sardinien hält zum Glück auch bei Starkwind. Landabdeckung in den Buchten ist jedoch eher schwierig zu finden. Aber Segler und Liebhaber türkisfarbenen Wassers und idyllischer Buchen kommen voll auf ihre Kosten. Für den optimalen Badespaß hätte es aber einige Grade wärmer sein dürfen.

Unser Absegeln am 3. Oktober

Die offizielle Segelsaison 2024 wurde mit der 6. Clubregatta und dem Einholen des Clubstanders beendet. Bei kräftigem Wind konnten die 21 Boote im Regattafeld noch einmal ihr Können unter Beweis stellen und beim geselligen Miteinander im Anschluss die Erlebnisse und Eindrücke austauschen.

Wir blicken zurück auf eine erfolgreiche Segelsaison 2024 mit zahlreichen Segelaktivitäten. Die 6 clubeigenen Regatten, die Herbstmeisterschaft und den erneut erfolgreich verteidigten Blechdibbe, zahlreiche externe Regattateilnahmen, die Trainings unseres neuen Bundesligasegelteams, das Erwachsenentraining für neue Mitglieder und vor allem die deutliche Ausweitung unseres Jugendtrainings.

Ein Sommertag

Pünktlich zum Sommerfest des FYC hatte der Wettergott ein Einsehen und bescherte den über 70 Teilnehmern einen perfekten Tag auf dem herausgeputzten Gelände. Über alle Altersklassen hinweg herrschte bei guter Stimmung und perfekten Temperaturen ein reges Treiben auf unserem Gelände.

Die Kinder und Jugendlichen erprobten ausgelassen alle Spielmöglichkeiten auf dem Gelände. Der neue Schwenkgrill wurde bis an die Kapazitätsgrenzen ausgiebig getestet und für gut befunden. Alle Teilnehmer hatten sichtlich Freude am starken Gemeinschaftserlebnis in großer Runde. Kurz: Ein gelungener Tag mit viel guter Laune.

Bei der Vorstellung der anwesenden Mitglieder unserer angehenden Bundesligamannschaft durch Wolfgang Zientek wurden diese dann auch mit entsprechend starkem Beifall bedacht als weitere Motivation für die im Herbst anstehende Qualifikation. Zu den anstehenden Trainingsterminen wurden alle Mitglieder eingeladen, diese zu besuchen und die Mannschaft zusätzlich zu motivieren.

Damit die Teilnehmer unseres Sommerfestes das Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft nicht verpassen, wurde das Spiel im Clubhaus übertragen. Wir wünschen unserer Segelbundesligamannschaft für die Qualifikation im Herbst, dass sie dabei weniger Luft nach oben zeigt, wie die Fußballer gegen die Schweiz.

Windy Weekend für die Optis

Letztes Wochenende sind wir mit vier Frankfurter Yachtclub Optis und einem unter WSV Startenden in Koblenz beim PSV zu Gast gewesen. Wir sind von den dortigen Jugendverantwortlichen sehr gastfreundlich empfangen und betreut worden, konnten zügig Boote abladen, aufbauen und uns anschließend um unsere Zelte kümmern, so dass noch viel Zeit für den extra zubereiteten Mittagssnack blieb.

Anschließend ging es bei recht frischem Wind mit Böen von teils >20kn (Ende 5 Bft!) aufs Wasser – beim Einfahren hatten alle den notwendigen Respekt und mussten sich erstmal eingewöhnen, die Erfahreneren kamen bald zurecht, die jüngeren brauchten noch etwas, um in dem Gewusel der 20 Optis während der Vorstartphase klarzukommen. Von Land hörte man Ausrufe, wie „ich fahre viel zu schneeell…“

Die dann folgenden zwei Wettfahrten mit enormen Böen waren sehr spannend. Einige jüngere Kinder wurden aber auch etwas gebeutelt und entschieden sich teils zum Abbruch. Die dritte und letzte Wettfahrt des Tages war windseitig zwar immer noch sehr ordentlich, aber zumindest etwas gleichmäßiger, und fast alle Teilnehmer sind nun wieder mitgefahren und zufrieden ins Ziel gekommen. Für den nächsten Tag war dann auch ein Tick weniger Wind angesagt. An Land gab es zum Abschluss noch reichlich Gegrilltes und alle Teilnehmer hatten ebenso reichlich Gesprächsstoff zu den Vorkommnissen des Tages.

Für Sonntag blieb dann – bei erwartet immer noch recht ordentlichem aber doch etwas moderaterem Wind – nur noch ein Lauf übrig, der sehr pünktlich gestartet wurde – glücklicherweise waren alle auf Zack und rechtzeitig im Wasser und an der Linie. Der Wind drehte etwas mehr und es kam zu einigen kniffligen Aufgaben für die Segler, um die Situation vor sich richtig einzuschätzen. Insgesamt sind unsere FYC Kinder für ihre jeweiligen Verhältnisse gut zurechtgekommen und am Ende sehr zufrieden mit ihren Platzierungen. Clara (WSV) gewinnt, für den FYC wird Jona Dritter, Lucio Fünfter (gewinnt dabei die letzte), Gabriel 11. und Eike 17. Das Wochenende war für alle eine weitere Erfahrung, für einige auch eine ganz neue – und in Summe ein echtes Erlebnis, von dem sie noch lange berichten werden.