Was tun, wenn der Opti zu klein wird?

Fast alle Jugendliche stehen im Laufe ihrer seglerischen Vita vor der Frage, was zu tun ist, wenn sie dem Optimisten entwachsen. Diese Frage ist angesichts der zunehmenden Vielfalt an tollen Booten nicht einfach zu beantworten. Vor dieser Frage standen dieses Jahr auch wieder Segler des FYC.

Wie das Thema von den Trainern des FYC angegangen wurde, kann >>hier<< [externer Link] in einem Beitrag von Dierk Conrad auf der Internetseite des Hessischen Seglerverbands nachgelesen werden.

Inklusive Weltmeisterschaft im Segeln 2023 in Rostock

Ein Gastbeitrag von Joachim Oetken

Rückblick auf eine interessante Veranstaltung und neue Erfahrung!

Motiviert durch den Bericht zur Weltmeisterschaft des Inklusiven Segelns 2022 in der Segler Zeitung habe ich (Jockel) mit meinem alten Segelfreund Karlo die Teilnahme geplant und vorbereitet. Ich fand es sehr spannend, wie Menschen mit körperlichem Handicap gemeinsam mit Menschen ohne Handicap in einem Boot den Segelsport gemeinsam ausüben können.

Laut dem Bericht in der Segler-Zeitung ist ein Schwerbehindertengrad von mindestens 30 von einem der 2 Crewmitglieder erforderlich, um den Inklusiven Status zu erreichen und an der inklusiven Weltmeisterschaft im Segeln teilnehmen zu können. Diese Anforderung konnte sowohl Karlo als auch ich erfüllen. Karlo ist seit seiner Tumor OP hinter dem rechten Ohr auf dieser Seite gehörlos und ich bin seit einem Skiunfall 1988 mit Atlasfraktur und seit 2020 zusätzlich mit einer neurologischen Gesundheitsstörung gehandicapt. Damit hatten wir mit mindestens einer Person das formale Kriterium zur Teilnahme an der inklusiven Weltmeisterschaft 2023 erreicht und wir beschlossen, in die Planung zur Teilnahme an der inklusiven Weltmeisterschaft einzusteigen.

Die Fortsetzung des Berichts gibt es >>hier<<.

Saarland Opti/420er 2023 am Bostalsee

Gastbeitrag von: David Freudenthal

08.09.2023

Was tun, wenn der Sommer in seinen letzten Zügen unerwartet und heftig in die Großstadt zurückkommt und es Wochenende ist? Entweder, sich zum FYC aufmachen und hoffen, dass der Main Abkühlung bringt oder aber ins Grüne fahren. Am besten weit weg von Lärm und Betonschluchten, etwa in die nördlichen Hügel des Saarlands, dorthin wo der Bostalsee aus den Wäldern in seiner ganzen Pracht heraussticht. Obwohl kein Wind angesagt war, und trotz der Widrigkeiten der Vorbereitung, kam es uns als Eltern sehr gelegen, die Sommerferien nach der ersten Schulwoche etwas zu verlängern. Bepackt mit Segeln, Rudern und Schwertern, neben dem Campingmaterial, ließen wir die wuseligen Autobahnen des Ballungsgebietes hinter uns und je weiter das Tageslicht verschwand, desto schneller sank das Quecksilber und die Klimaanlage durfte dem Geruch der satten Natur weichen. Dann tauchte endlich, kurioserweise auf Französisch, das Schild “Lac de Bostal” aus der Dämmerung auf. Die Kinder wurden nach der über zweistündigen Fahrt sofort euphorisch und nach ein paar Schlenkern durch das angrenzende Dorf befanden wir uns direkt am Ufer des Sees, den wir nur im Licht der Gestirne und der Bootslampen unter uns schimmern sahen. Die Temperatur war nun nicht mehr T-Shirt geeignet und Gras und Luft vor Feuchtigkeit so strotzend, dass es einem schier ins Gebein fuhr. Dafür brannte es im Grill bereits hell und die Stimmen der anderen Kinder animierten die unsrigen sofort, in den Reigen einzutauchen. Obwohl wir im Dunkeln eintrafen, ging das Aufbauen dank der helfenden Hände der anderen Eltern schnell und bald waren wir Teil der Zeltstadt, die sich rund um den großen Baldachin unseres Jugendwartes angesiedelt hatte.

Nach dem gemeinsamen, für diesen Abend recht späten Essen mit abschließendem Marshmallow-Grillen für die Kinder, hieß es noch  beim Abwasch und Zähneputzen, die brummenden Hornissen zu bestaunen, die sich recht zahlreich ins Waschhaus verirrt hatten.

Erschöpft von Tagwerk und Reise schliefen jedoch bald die Kinder, um am nächsten Morgen zeitig zu starten.

Samstag, 9.9.2023

Welch wunderbares Schauspiel bot sich dem Betrachter nun in aller Frühe: Dunst hob sich aus dem Wasser, zog langsam in der Morgenröte über den See und ließ die Landschaft gar allzu träumerisch wirken. So begann dieser Samstagmorgen, obgleich in völliger Windstille, so doch in zauberhafter Schönheit. Die ofenfrische Brioche, das Obst und das obligatorische Nutella wurden bereits fleißig verzehrt, während unser Jugendwart Oliver fachmännisch Eier in verschiedensten Texturen und Garungsstufen nach Gusto zubereitete und nebenan das Aroma von frischem Kaffee aus der Mokkakanne die müden Nasen umspielt. In unterschiedlichen Idiomen, denn wir haben ja einige mehrsprachige Kinder und Familien im FYC, wurde bereits über die Bootsverteilung, den Aufbau, die Abläufe der für so manchen ersten Regatta – zumindest bei den Optis – gesprochen, während die Eltern hofften, dass sich zu diesem nun schnell sehr heiß werdenden Morgen auch ein wenig Wind gesellen möge.

Die Steuermannsbesprechung war für 13h00 angesetzt und so bauten Carla, Clara, Gabriel, Juan, Lucio, Luis und Jonas zeitig ihre Optis (B-Gruppe) und die Crews Diego und Elisa sowie Marcello und Nicolo ihre 420er auf. Allein, die Luft bewegte sich kaum. Prophylaktisch pumpten die Eltern die SUPs auf und cremten mit Sonnenschutz ein, was bei drei nicht auf den Bäumen saß.

Nun musste erst einmal gegessen werden, Spaghetti Bolognese, liebevoll im Vorhinein von einem Elternpaar auf echt italienische Weise für alle zubereitet. Eine echte Herausforderung, denn immerhin musste auf einem Campingkocher Wasser für die vielen Kinder und Eltern gekocht werden – dies ging nur in Schichten – und alle waren vom Herumtoben im Wasser oder der vielen Arbeit drum herum schon ganz hungrig.

Wie befürchtet wurde der geplante Start wegen mangelnden Windes verschoben. Als später immer noch kein Windhauch den heißen Tag auffrischen wollte, entschied die Regattaleitung des SC Bosen, dass es ein Wettpaddeln auf dafür zur Verfügung stehenden Optis geben würde. Dieses Wettpaddeln wurde zur Gaudi, auch wenn die Kleineren klar den Kürzeren ziehen mussten.

Dank des Sees, der zum Spielen, Planschen und Baden einlud, wurde es trotz der Enttäuschung, nicht segeln zu können, für die Kinder und Erwachsenen ein schöner Sommertag, der mit einem Flammkuchen-Abendessen im einen Fußmarsch durchs Grüne gelegenen Clubhaus und einem Fußballspiel auf der davor gelegenen Apfelbaumwiese gekrönte wurde. Langsam sank nun die Abendfeuchte auf Wald und Wiesen zurück und die gegrillten Marshmallows erwärmten erneut die Kinderseelen.

10.09.2023

Am nächsten Tag zogen wieder Dunstschleier über die Seeoberfläche, es gab einen Nußzopf, neben Brötchen und Müsli und nun auch die aufkeimende Hoffnung, dass es doch Wind zum Segeln geben könnte: Denn die Luft bewegte sich leicht und bald schon fuhren Optis und 420er Probeweise bei leichten Brisen auf den See. Die Regattaleitung bot nun auf Wunsch der Kinder eine Ausfahrt an, die Bojen wurden angebracht und schon bewegte sich die Flotte weißer Segel Richtung Seemitte. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich erst auf dem Paddelboard, dann auf einem im FYC seit Zeiten bekannten Dickschiff, der Stor Triss, und musste Zeuge werden, wie die ganze Flotte, unvermittelt, bevor noch das Startsignal zur ersten Wettfahrt ertönen sollte, wieder Richtung Hafen glitt, während der Jollenkreuzer sich doch in den Luftschwüngen einigermaßen flott über das funkelnde Wasser bewegte. Warum also wurde die Regatta, nachdem die Kinder das ganze Wochenende darauf gewartet hatten, nun abgeblasen? Die Erklärung war, dass es wohl einen thermischen Druckausgleich gegeben hatte, inklusive einiger schöner Böen, jedoch der Wind für eine längere Wettfahrt nicht ausreichend sei So wurde also mit ein wenig Enttäuschung, gelindert durch die kleinen Mitbringsel die anlässlich der Siegerehrung verteilt wurden, alles wieder eingepackt, die Boote aufgeladen und verzurrt und die nun neu gewonnenen Bekannten unter den Seglerinnen und Seglern verabschiedet. Beim abschließenden Mittagessen kündigte sich jedoch ein spannendes Ereignis an, fieberhaft verfolgt von so manchem auf dem Handy-Bildschirm: Der erste Weltmeistertitel der deutschen Basketballer.

Eltern und Kinder verbrachten trotz des ausgebliebenen Windes und trotz der langen An- und Abfahrt ein wunderbares Wochenende, in sprachlicher Harmonie aus italienischen, spanischen und deutschen Stimmen unter der fürsorglichen und herzlichen Leitung unseres Sportwartes Oliver und dem besten, was man an solch einem Wochenende erleben kann, der gemeinschaftlichen Verbundenheit und Hilfe. Hoffentlich geht es bald wieder an diesen See, der ganz im Zeichen des Wassersports steht, dann aber mit einem flott sich drehenden Anemometer.

FYC 470er in Dormagen

Ein Gastbeitrag von Anna-Sophie

Am vergangenen Wochenende fand zum 4. Mal die Windlichtregatta in Dormagen statt. 13 Teams nahmen teil, und der FYC war mit zwei Booten vertreten. Am Samstag fuhren wir bei gut segelbaren 10-12 Knoten insgesamt 4 Wettfahrten mit jeweils 6 Runden. Wieder an Land kam es dann zu einigen Überraschungen.

Zunächst beendeten mehr als die Hälfte der Boote die letzte Wettfahrt des Tages mit DNF. Nachdem das erste Team nach 5 Runden verfrüht ins Ziel abbog, waren sich nur wenige andere Teams ihrer Rechnung (mehr oder weniger) sicher und segelten die letzte 6. Runde, darunter glücklicherweise auch Christian & Chris.

Dann haben wir eine neue Regel gelernt: Bei der zweiten Wettfahrt waren einige Boote “zur Sicherheit” noch eine weitere, 7. Runde gesegelt. Es wird jedoch die letzte, nicht die erste Zieleinfahrt gewertet – dies führte dazu, dass einige Teams, die eigentlich weit vorne platziert waren, weit nach hinten rutschten.

Quelle: manage2sail.com

Am Sonntag warteten wir lange auf den Wind, und starteten letztendlich 3 Minuten vor der letzten Startmöglichkeit noch eine letzte Wettfahrt. Der dann doch unerwartet gute Wind führte so zu einem gelungenen Abschluss, der noch mit in Handarbeit genähten Segel-Windlichtern gekrönt wurde. Christian & Chris landeten mit dem 3. Platz auf dem Siegertreppchen. Für Cordula und mich blieb es insgesamt beim 11. Platz, aber wir sind zeitweise gut mitgefahren (und sind in einer Wettfahrt als 8. durchs Ziel gekommen) und konnten weiter Erfahrung sammeln. So waren am Ende alle Frankfurter mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Helgoland-Abenteuer der FYC Opti-Segler

Ein Gastbeitrag von Barbara und Maria Häußermann

Aus einer kurzen Chatnachricht und einem Klick bei Manage2sail wurde ein unvergessliches
Abenteuer für die 4 Regatta Optis Diego, Elisa, Maria und Jona vom Frankfurter Yachtclub. Für die 4 unternehmenslustigen Jungsegler und ihre Eltern Gema und Oliver Iglesias und Barbara
Häußermann ging es also vom 15.07 – 19.07 auf zum Störtebeker Cup 2023 nach Helgoland. Das
war der Plan.

Die Truppe wurde vervollständigt durch Familie Conrad mit ihrer ebenso abenteuerlustigen und
segelbegeisterten Tochter Marie vom Segelclub Inheiden. Insgesamt war das Teilnehmerfeld für Opti A und B zusammen auf 100 begrenzt. In diesem Jahr wurden 67 Opti A und 23 Opti B gemeldet.

So ein Unternehmen benötig allerdings eine umfangreiche Vorbereitung. Das wurde den Eltern glücklicherweise erst nach der festen Zusage zum Störtebecker Cup auf Helgoland klar. Schulbeurlaubungen mussten beantragt, Unterkünfte an unterschiedlichen Stationen gebucht, Betreuung auf dem Wasser sichergestellt, Überfahrten geplant und Material geprüft werden…

Wie es mit dem Abenteuer weiter geht, kann >> hier << nachgelesen werden.