Die Geschichte des FYC

 

Die Geschichte des Frankfurter Yachtclubs
von C. Riemann, 17.Oktober 2001

Schon bald nach dem Krieg haben sich die Segel- und Motorbootfreunde Frankfurts beim Bootshaus Maul, unterhalb der Niederräder Eisenbahnbrücke, in der alten Niederräder Schleuse zusammengefunden, um ihre Boote wieder in Ordnung zu bringen, ausgedehnte Fahrten mainauf und mainab, sogar bis an Rhein und Mosel zu unternehmen, und beim Seglerhock in der Gaststätte des Bootshauses Seemannsgarn zu spinnen.Im Sommer 1951 beschloss diese Gemeinschaft, sich in einem Wassersportclub offiziell zusammenzuschließen. Am 22.September 1951 war es dann soweit: der Frankfurter Yachtclub e.V. wurde gegründet, Sinn und Zweck des Clubs wie folgt festgelegt:

Förderung des Segel- und Wassermotorsports in sportlicher, kameradschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht, insbesondere durch die Veranstaltung von Fahrtensegeln, der Ausrichtung und dem Besuch von Regatten sowie der Segelsportausbildung.

Feierlich wurde zu Beginn der Segelsaison 1952 zum 1.Mal der Vereinsstander in den Farben der Stadt Frankfurt, Weiß und Rot, gehißt. Im gleichen Jahr im September veranstaltete der FYC erstmalig seine „Frankfurter Herbstregatta“ auf dem Main zwischen der Autobahnbrücke Niederrad und der Griesheimer Schleuse. Die Mehrzahl von 18 gemeldeten Booten waren Piraten. Die 2. Klasse bildeten die Rennjollen mit 20 qm Segelfläche, als 3.Klasse gab es die Boote mit unterschiedlich großen Segelflächen.

Viele Regatten sollten folgen. Stets waren sie eine Augenweide für die zahlreich erschienenen Zuschauer am Griesheimer Mainufer. Nicht selten war eine Flotte von über 30 Booten am Start. Die Segler nahmen weite Anreisen in Kauf, sie kamen vom Rheingau, von der Mosel und sogar vom Neckar. Einen großen Anteil am Gelingen der Regatten in Frankfurt hatten die Motorbooteigner, die den Regattateilnehmern von Rhein und Mosel entgegenfuhren und deren 45er Nationale Kreuzer, 30er Binnenkieler und andere Yachten mainaufwärts schleppten. Boote dieser Größenordnung kannten die Frankfurter bis dahin nur aus der Wochenschau im Kino.

Die Zahl der Segelsportbegeisterten nahm stetig zu, vor allem auch die der Jugendlichen. Dank spontaner Spenden aus den Reihen der Mitglieder, privater Förderer und der großzügigen Hilfe seitens der Stadt Frankfurt, konnte 1965 das erste Jugendboot – ein Pirat – angeschafft und auf den Namen „Stift“ getauft werden. Die konsequente Förderung des Nachwuchses führte in den siebziger Jahren zu einer erheblichen Leistungssteigerung der Jugendlichen, die in der 420er Klasse bis an die internationale Spitze segelten und mit 5 vereinseigenen Booten damals die größte 420er Flotte im DSV (1973) stellten.

Gebrüder Oetken mit Eltern Erne u. Margret.        Neue Pokale gaben Anreiz zum Regattasegeln in Niederrad. Die Frankfurter Herbstregatta wurde immer beliebter. 1972 gingen 74 Boote an den Start, 28 allein in der 420er Klasse. Die Regatten wurden nun zwischen Main-Neckar-Brücke und Niederräder Brücke ausgesegelt und nicht mehr am Griesheimer Ufer. Seit 1987 gibt es eine computermäßige Abwicklung aller Regatten. Zur besseren Absicherung bei den Trainingsläufen konnte im April 1986 ein Motorboot, das auf den Namen „Moses“ getauft wurde, angeschafft werden.

Eine Clubmeisterschaft wurde ins Leben gerufen, bei der aus mehreren Clubwettfahrten im Jahr der Sieger ermittelt wird; für den Sieger der Jollen gibt es einen Pokal, für den der Kreuzer einen kleinen Sextanten.

1988 stiftete Dr. Ernst Stoll das Blaue Band vom Main für den zeitschnellsten Teilnehmer der großen Frankfurter Herbstregatta, der bis dahin durch die Yardstickwertung und die Klasseneinteilung keine Würdigung gefunden hat.

Seit 1995 konnte der Club durch eine Segel-AG mit der Frankfurter Schillerschule neue Crews für die 420er gewinnen. Außerdem gibt es mittlerweile clubeigenen segelbegeisterten Nachwuchs, sodass sogar eine kleine Opti-Flotte bei leichter Brise an den Wochenenden auf dem Main kreuzt.

Wer das Gelände des Frankfurter Yachtclubs betritt, befindet sich in einem großen Garten am Fluss mit Clubhaus, schönen alten Bäumen und „Inseln“ mit Tischen, Bänken und Stühlen zum Verweilen, um den Seglern und Lastschiffen nachzuschauen. Wer mal hereinschauen möchte ist herzlich eingeladen, wer mitmachen möchte ebenfalls. Die Wasserliegeplätze sind natürlich beschränkt, aber die Wiese für Jollen ist groß genug. Sicherlich findet sich hier und da für Interessenten auch mal eine Mitsegelgelegenheit.

Jazzkonzert im Frankfurter Yachtclub

Der Frankfurter Yachtclub konnte seit 50 Jahren Segelfreunden eine Heimat geben, die mit Freude und Herz bereit sind, sich für ihren geliebten Sport einzusetzen und sich glücklich schätzen, in Frankfurt diesen „Stützpunkt“ für ihr Hobby zu haben. Möge eine große Zahl von Mitgliedern weiterhin den Stander des Frankfurter Yachtclubs setzen und ihn auf dem Main und den Meeren würdig vertreten.  Verfasserin:         50 Jahre Segeln in Frankfurt, Christiane Riemann

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2001  Festschrift zum fünfzigjährigem Jubiläum des Frankfurter Yachtclub e.V.  Bezug über:  info@frankfurter-yachtclub.de